Montag, 19. Juli 2021

Iseltrail - Folge deinem Fluss Tag 1

 Der Iseltrail wurde erst letztes Jahr (2020) vom Tourismusverband Osttirol aus der Taufe gehoben und folgt der Isel von der Einmündung in die Drau bis zu ihrem Ursprung zum Umbalkees. Er folgt damit einer ähnlichen Idee wie beim Lechweg - beide Flüsse gehören zu den letzten Unverbauten in den Ostalpen. Neue Wanderwege wurde keine angelegt sondern ist einfach ein durchmarkiertes enchaînement der bestehenden Wege - meist breite Forststraßen (wenig Asphalt) aber auch kleine Waldwege. Es dürften meist - besonders im Virgental - die ursprünglichen Wege sein die die Höfe/Dörfer miteinander verbunden haben. 



Die Tour wird mit 5 Tagesetappen vorgeschlagen, ich kürzte das ganze in gute 2 Tage ein. Am ersten Tag ging ich von Lienz nach Niedermauern (40km) und am zweiten Tag von Niedermauern bis zum Umbalkees und zur Clarahütte zurück (30km) am dritten Tag ging es von der Clarahütte zum Parkplatz nach Ströden (7km) und von dort mit dem Regionalbus zurück nach Lienz. 



Aber nun der Reihe nach - nur trockene Aufzählung von Zahlen ist jetzt nicht so spannend ;) 







Die erste Hürde war aufgrund der riesengroßen Baustelle am Bahnhof den Startpunkt zu erreichen der sich gleich dahinter befindet. Da ging eigentlich das Abenteuer schon los, auch das ich ein Eck durch Lienz betrat das ich noch gar nicht kannte - war natürlich entweder mit dem Auto Durchreisende oder war in der Altstadt unterwegs, aber orographisch links der Isel war ich noch nie. Der Weg ist schnell Teil eines Parks und ab der HTL bis zum Schloß Bruck wo man die Isel das erste Mal quert ein angenehmer Waldweg. Gleich nach dem Schloss ging der Radweg wieder über die Brücke auf die andere Seite, als Wanderer ging es weiter auf einem Steig - dem Katzensteig. Offiziell war er anscheinend noch gesperrt wobei jemand schon vor mit das Sicherheitsband heruntergerissen hatte - ich dachte mir, schau ma mal was kommt. 





Der Weg war an sich einwandfrei, man kam dann runter zu einer Bucht dort musste man dann etwas drunter und drüber kraxeln aber ansonsten alles einwandfrei. Der Katzensteig hat mir gut gefallen, leider war er in Oberlienz schon wieder zu Ende. Anschließend ging es sehr idyllisch an Schotterinseln vorbei, die unteren Iselstrände. Es sah verlockend aus, aber auch bibberkalt.









Anschließend wechselte man wieder die Flussseite und es ging schleppend am asphaltierten Radlweg entlang bis Ainet, dann ging es wieder auf die andere Seite und zog sich dann auf Schotterwegen wie ein Kaugummi bis nach Sankt Johann im Walde. Sogar den Kühen war heiß, die einzige Abkühlung war der 10min vom Hauptweg entfernte Daberer Wasserfall in Schlaiten. Und wow der Stichweg hat sich sowas von ausgezahlt. 









In Sankt Johann gab es einen Teich mit Skulpturen und einer angenehmen Bank zum Pause machen. Bis Huben ging es dann wieder sehr unspektakulär weiter. In Huben fand ich spannend das von dort das Kalsertal und das Defereggertal weggehen und es dadurch eine andere Szenerie ergab. Hier wechselte man auch wieder die Flussseite auf die orographisch linke Seite.
 
 











Jetzt wurde die Isel wieder lebendiger mit einem großen Schotterbecken, wieder sehr einladend um mal wieder die Füße in den Fluss zu halten. Dann wird die Isel enger und und der erste Katarakt bei Feld ist zu bestaunen. Bis Matrei geht es dann wieder ruhiger dahin, auch zum ersten Mal entfernte man sich wandernd vom Fluss und geht oberhalb entlang teilweise auch auf Asphalt. 











In Matrei ging ich in mich - schließlich hatte ich schon 32 km in den Haxen - und entschloss es geht heute so gut ich gehe noch bis zum Campingplatz in Niedermauern im Virgental drin. In Matrei war die Brücke über die der Weg gehen sollte aktuell außer Betrieb, nicht vorhanden sozusagen, dadurch musste ich vorgehen bis zur Brücke der Landesstraße um über den Tauernbach zu kommen, bei nächster Gelegenheit ging es wieder über die Isel um in den Ortsteil Waier zu gelangen. Dort folgte man den Asphalt bis zum Ortsteil Ganz und schwups ging es schon wieder in den Wald. Man wechselte zwischendrin nochmals die Seite wieder etwas temperamentvolleren Isel beim Virgener Katarkt bevor es danach wieder etwas ruhiger wurde um noch ein letztes Mal für heute die Füße hineinzuhalten. 















Alsbald erreichte ich dann den Campingplatz in Niedermauern. Es war ein sehr einfacher Campingplatz mit wenig Gästen aus Österreich und den Niederlanden. Es gab keine Parzellen, also suchte ich mir einfach einen Platz. 



Schwieriger gestaltete sich in dem kleinen Ort eher die Chance was zum Abendessen zu bekommen ... dachte ich mir zumindest. Es gab eine Jausenstation wo auch viele Einheimische zugekehrt sind. 
 
Ich war sehr überrascht das ich heute überhaupt keine anderen Wanderer getroffen habe. Nur direkt bei einem Parkplatz wo es zu einer Sommerrodelbahn von einer Hütte in der Lasörlinggruppe ging. Ansonsten sah ich nur Einheimische, meist Bauern bei ihrer Arbeit. 
 
Der erste Teil des Weges hat mir recht gut gefallen, das Zwischenstück auf dem Asphalt und dann die fade Schotterpartie bis Huben hätte man sich sparen können. Zumindest gab es da den Daberer Wasserfall und den Skulpturengarten die das ganze etwas aufgelockert haben - auf der anderen Seite wer erwartet das eine Wanderung immer spannend ist auf der gesamten Strecke? Das gehört dazu ;)  Danach wurde es eh wieder abwechslungsreicher.



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