Mittwoch, 23. November 2022

20.11.2022 Etappe 5 Breitenfurt b. Wien - Nussdorfer Platz/1190 Wien

 Zugfahren eines der letzten Abenteuer unserer Zeit. Ich bin recht zeitig ins Parkhaus in Wr. Neustadt da es aktuell nur eines am Bahnhof gibt (das zweite wird neu gebaut), dadurch ist auch am Sonntag recht viel los. Mein Glück. Denn so erwischte ich noch den früheren Zug der Verspätung hatte, mit dem geplanten Zug hätte ich wohl mit Verspätung dann nicht den Bus in Wien Liesing erwischt. So erreichte ich schon um 08:09 Uhr meinen Startplatz Haltestelle Laaber Spitz in Breitenfurt bei Wien. 

 

Ich gebe zu "Connecting Footsteps" sind es jetzt keine geworden, die Haltestellen sind direkt gegenüber, aber die Fahrbahn steht dazwischen. #hikeyourownhike


 

Kalt. Eiskalt. Die kalte Luft steht und alles ist weiß. Kaum zu glauben hier um Wien, da es doch erst Ende November ist und da gibt es doch selten Schnee in den Niederungen und dann noch einen der sich hält. 

 

Zuerst ging es Ortseinwärts und dann auf den Niederösterr. Landesrundwanderweg bzw. Voralpenweg bzw. Wienerwald Verbindungsweg 444 - die drei Wege (und auch später einige mehr) verlaufen auf demselben Weg. Zuerst ging es nach Laab im Walde. 


 

 Das Erste das es zu bestaunen gab, war das Kloster der Barmherzigen Schwestern wo ich direkt aus dem Wald neben dem Gebäude herauskam. Foto davon gibt es keines (< Link >). Es ging durch den Ort durch und über den Laaber Steig hinauf und dann wieder bald hinunter nach Baunzen, kurz vor dem Ort wurde die A1 unterquert. 



 

Der Landesrundwanderweg führt nicht auf direktem Wege nach Purkersdorf weiter sondern führt noch über den Schöffelstein. Ich staunte nicht schlecht was es am Gipfelchen zu lesen gab. Herr Josef Schöffel (< Link >) gilt als Retter des Wienerwaldes nachdem er verhinderte das ein Viertel des Wienerwaldes an einen Holzindustriellen verkauft wird der alles schlägern wollte. 


In Purkersdorf war ich begeistert vom alten Mauthäuschen und dem kuk Meilenstein nach St. Pölten. Wie ich nachlesen durfte liegt Purkersdorf an der alten Reichsstraße der schon ein Römerweg vorausging.  Weiters musste ich nachgoogeln weshalb der Mozart hier mit auf dem Foto zu finden war. Ich zitiere aus Wikipedia dass die Statuen stellt die Verabschiedung von Wolfgang Amadeus und seiner Frau Konstanze von seinem Vater Leopold Mozart nach dem gemeinsamen Mittagessen am 25. April 1785 in Purkersdorf dar. Es war das letzte Zusammentreffen von Vater und Sohn Mozart.

 Anschließend ging es das nächste Berglein, den Rehgrabenberg hinauf - man darf die Etappe von den Höhenmetern nicht unterschätzen - und auch sogleich wieder hinunter. Hier in Vorderhainbach war ich endlich in Wien, es ging nämlich sogleich wieder neben der berühmten Hohen Wand Wiese hinauf, am Gipfel vorbei und gleich weiter zur Sophienalpe. Ich durfte endlich auf der "Haute Route" von Wien wandeln ;) 



Während es bis hierher relativ ruhig war, sicher auch der Tageszeit und Kälte geschuldet, wuselte es hier schon deutlich mehr. Was ich noch gar nicht erwähnt habe, seitdem es taute und auch leicht nieselte verwandelten sich die kleinen Weg zu Gatschpartys. Schnell kam ich da nicht mehr vorwärts. 


Es ist natürlich immer etwas witzlos wenn man wandernd unterwegs ist und immerwieder in Hör- und auch Sehweite eine Straße war. Mit entsprechend viel Verkehr. Auf der anderen Seite toll das man in einer Großstadt wie Wien so leicht und schnell in die Natur kann. Von Wien selbst bekam ich noch nichts zu Gesicht, das Wetter war weiterhin trüb. Die gelobte gute Beschilderung wurde hier dann etwas zum Schilderwald und ich bog das eine oder andere Mal falsch ab. Meist konnten die Verhauer aber leicht korrigiert werden.


Beim Grüass die Gott wirt machte endlich der Himmel auf. Sehr schön. So ging es auch sofort top motiviert auf den höchsten Gipfel des Wiener Stadtgebietes, den Hermannskogel. Stattliche 542m erhebt er sich über dem Meer. Den Gipfel ziert eine Aussichtswarte die schon in den Winterschlaf durfte. Dadurch wurde es leider auch nichts mit der Aussicht. Dennoch war es sehr fein den Gipfel zu besuchen.

Ich durfte später auf Wikipedia nachlesen das er nicht immer so bewaldet war sondern im Mittelalter zierten Weingärten seine Hänge. Ein weiterer spannender Fakt ist, dass die Warte der Fundamentalpunkt, das bedeutet der Koordinatenursprung der Landesvermessung von Österreich-Ungarn war. 



Der Weiterweg bis zum Kahlenberg war dann zugegebenermaßen nur mehr km abspulen und ohne besonderes Highlight. Ich war aber ehrlich überrascht was da am Kahlenberg alles los war, ich merkte wie wenig ich Wien eigentlich kannte. Es gibt eine Kirche, eine Uni, einen großen Busparkplatz und furchtbar viele Leute aber endlich konnte ich die Stadt Wien erblicken - denn eigentlich lauf ich schon den ganzen Tag um einen Teil der Stadt herum. 


Den Wienerwald Verbindungsweg 444 verließ mich schon vor einiger Zeit, diesmal verließ ich aber den Niederösterr. Landesrundwanderweg und Voralpenweg, der hier am Kahlenberg beginnt, und ging über den Stadtwanderweg S1a über den Nussdorf bis zum Nussdorferplatz. 



Ich wäre noch auf dem Niederösterr. Landesrundwanderweg geblieben und ich kommt auch am Schluss in meiner letzten Etappe nochmals auf ihn zurück, aber die Fähre Klosterneuburg/Korneuburg fährt "nur" von Ende März bis Anfang November. Die nächste Brücke ist geht via Donauinsel nach Transdanubien, daher der Schlenker über Wien. 


 

Gehen wir aber nochmals gedanklich zurück zum Nussberg. Ich wusste zwar das Wien einen eigenen Wein hat aber nicht wie groß und weitläufig diese Weingärten sind. Nach den Weingärten hat man das Gefühl man kommt in einen kleinen alten Ort und nicht in eine große Stadt, das fand ich sehr ansprechend. 

Sonntag, 11. September 2022

11.09.2022 Etappe 4 Weissenbach an der Triesting - Breitenfurt bei Wien

Seit der letzten Wanderung war ich recht aktiv unterwegs, nur nicht Richtung Wien ;) Ich war eine Woche auf der Hohen Wand im Rahmen meiner Ausbildung heuer, dann unter anderem ein längeres Wochenende in den Schladminger Tauern und auch 2x in Osttirol bzw. Dolomiten und beim Lieblingshüttenwirt ums Eck am Schneeberg schaute ich sowieso wöchentlich vorbei. 


 
 Aber irgendwann musste es ja weitergehen - langsam entsteht auch ein Zeitdruck da die Rollfähre nur bis Anfang November über die Donau fährt. Also wurde es mal wieder Zeit. 
 
 
Ich nahm den Zug um 08:11 von Wiener Neustadt, damit ich pünktlich um 0900 von Weissenbach an der Triesting starten kann. Kaum war ich am Weg Richtung Neuhaus spürte ich schon die ersten Regentropfen - zum Glück blieb es einstweilen dabei. Den Wanderweg rauf zum Peilsteinhaus kannte ich schon, vor vier Jahren war ich da schon mal unterwegs mit den Laufschuhen. Ich war allein unterwegs am Weg hinauf und traf niemanden an, ich dachte mir das liegt wohl am schlechten Wetter. 
 

 
Eingekehrt bin ich nicht in die Hütte, war doch noch etwas früh und ich kaum losgestartet. Kaum ließ ich aber die Hütte hinter mir kamen Scharen an Wanderer hinauf von Holzschlag. Mein Weg bog aber alsbald nach rechts ab über die Ruine Arnstein Richtung Maria Raisenmarkt. Ich wollte auch kurz in die Wallfahrtskirche hineinschauen, aber es war gerade Messe - zum Glück war die Tür offen so konnte ich zumindest kurz mal einen Blick hineinwerfen.
 

 
Noch hielt das Wetter. Immer wieder tröpfelte es, aber alles gut. Von Maria Raisenmarkt ging es kurzweilig bis nach Mayerling, dann hatte mich das Wetter eingeholt das ich bis dato immer aus der Ferne beobachtete. Puh es regnete gleich gscheit, ich fand Schutz neben einer Hecke beim Gasthof und zog die Regenjacke an. Im Regen ging es weiter bis nach Heiligenkreuz. 
 


 
Yeah Halbzeit und endlich hörte auch der Regen wieder auf. Es roch sehr verführerisch aus dem Klostergasthof und auch der Parkplatz beim Stift war randvoll. Ich widerstand und ging weiter, der Regen hörte zwar auf, aber es ging weiterhin ein kalter Wind also ließ ich die Regenjacke an.
 
 
An einem imposanten Kalvarienberg ging es vorbei, ebenfalls ließ ich das Grab von Mary Freiin von Vetsera rechts liegen und ging unter der Außenringautobahn durch und dann ein Stück entlang, bevor es wieder in den Wald und über den Klosterberg ging. Kurzweilig ging es weiter bis nach Sittendorf wo der Wind abflaute und auch sogar die Sonne herauskam also konnte ich endlich die Regenjacke wieder wegpacken.
 
 
An der Burg Wildegg vorbei ging es die Straße nach Neuweg hinauf. Kurz vor dem Hof ging es zuerst einen Forstweg und dann einen Wiesenweg steil hinauf bis zum Kreuzsattel. Sicher der steilste Anstieg heute. Kurz vor dem Sattel noch ein letzter Blick zu den Bergen - für alle die nach Westen wandern, ist das sicher der erste Ausblick auf das Wunderbare was noch kommt. Bei mir allerdings dürfte die nächste Aussicht die sich mir bietet wohl das Wiener Becken sein. 
 
 
Vom Kreuzsattel geht es dann sehr langatmig einen Forstweg entlang. Ab dem geschlossenen Gasthof zur Seewiese fing es wieder an zu regnen. Nach einem anfänglichen Tröpfeln wurde es wieder recht startk und ich packte die Regenjacke wieder aus. So ging es also am Forstweg weiter bis kurz vor der Kammersteinerhütte dann endlich wieder ein Waldweg steil hinab bis nach Kaltenleutgeben. Da verließ ich also den Nordalpenweg/Mariazellerweg und wechselte auf den Voralpenweg. Die Alternativroute vom Niederösterreichischen Landesrundwanderweg begleitete mich weiterhin. 
 
 
Der Weg hinab gefiel mir sehr gut. Zuerst ging es an einem Tümpel vorbei, dann an einer versiegten Quelle. Highlight war sicher der Blick auf den Steinbruchsee. Gleich nach Kaltenleutgeben ging es auch schon wieder den Wienergraben hinauf, zuerst Asphalt dann Waldweg und kurz vor der Wiener Hütte wechselte man wieder auf Asphalt. Der Parkplatz der Hütte war recht voll und ich konnte fertige Burger bestaunen kurz bevor sie zu den Gästen getragen wurden.
 


 

Nun war ich aber doch schon kurz vor dem Tagesziel. Jetzt ging es nur mehr hinab nach Breitenfurt. Dort verließ ich den Voralpenweg und ging durch das Wohngebiet zur nächsten Bushaltestelle an der Hauptstraße. 
 
 
Dieses Mal kam ich rechtzeitig an kurz bevor der Bus um 14:08 kam. Ich musste nur wenige Minuten warten schon war er da, mit dem Bus 250 - der auch am Sonntag alle 30min fährt ging es direkt bis zur Endhaltestelle zum Bahnhof Wien Liesing. 

Im Bus verzog ich mich in die letzte Reihe und zog mich ganz schnell komplett um bevor wir die nächste Haltestelle anfuhren. Ich war komplett nass und daher heilfroh das ich in weiser Voraussicht einen kompletten Satz Wcchselwäsche dabei hatte. 

In Liesing holte ich mir noch einen Coffee-to-go und wartete auf den Zug der mich direkt zurück brachte nach Wiener Neustadt. 
 

 

Da ich laufend unterwegs war - also zumindest meistens - brauchte ich für die 30km mit 1000Hm hinauf und hinab 4h25min (+ 40min Pause/Wegsuche/Fotos).



Mittwoch, 29. Juni 2022

27.06.2022 Etappe 3 "Am Hals" Waxeneck/Pernitz - Weißenbach an der Triesting

 Mein Zeitfenster war heute sehr kurz für die Strecke, daher beschloss ich diesen Abschnitt im Laufschritt zurückzulegen statt wandernd. Diesen Abschnitt ging ich komplett mit öffentliche Verkehrsmittel an.

 

Da musste ich doch einige Zeiten im Vorhinein recherchieren, kommt ja nicht immer dann ein Bus/Zug wenn man es gerne hätte. Ich nahm also den ersten Zug in der Früh um 07:33 von Wiener Neustadt nach Pernitz und von dort den ersten Bus Richtung Berndorf - der kam schon mal 10min zu spät. Ich hatte schon Sorge der Bus kommt gar nicht. 


 

Also startete ich mit wenigen Minuten Verspätung "Am Hals" los. Zuerst ging es angenehm bergauf, durch ein Gatter hindurch auf eine Wiese und gleich wieder hinein in den Wald. Ich ahnte schon das es Wildtiergehege waren und ich konnte sogar einen Blick auf das Wild erhaschen.

 

 

Das Anwesen der Besitzer der Wildtiergehege ist ebenfalls meterhoch mit Zaun "umrahmt" und ein kleiner Kläffer begleitet einen - zum Glück getrennt durch ebendiesen Zaun - bis man endlich das Grundstück fertig umrundet hat. 

 



Der weitere Weg war wieder weniger spektakulär. Es wechselten sich Forstraße und Waldweg ab - nur als es wieder in die Zivilisation bei Prymhäuser/Am Brand kam, bog ich prompt falsch ab. Ich ließ mich von der rot-weiß-roten Markierung in den Wald locken.

 


Erst als es wieder steil bergauf ging wurde ich stutzig denn die Höhenmeter für heute sollten schon fertig sein, irgendwie passte vom Gefühl her auch die Richtung nicht. Also musste ich den knappen Kilometer wieder zurück und dann im Tal entlang bis nach Weißenbach. 

 


Und tja es scheint sich wie ein roter Faden durchzuziehen - ich verpasste durch den Verhauer + die Verspätung des Busses den Zug um heiße 3,5min (!!!) und musste daher mal wieder die Zeit tot schlagen, zumindest kommt der Zug stündlich vorbei. Aufgrund der Gesamtkürze des Ausfluges war ich zu Mittag schon wieder daheim.