Samstag, 26. August 2023

12.07.2023 Surenenpass : Attinghausen - Engelberg

 Wow das letzte Gewitter kam in der Früh und bis halb Sieben ging nocheinmal so richtig die Welt unter. Boah da dachte ich mir keine Chance so kann ich nicht über den Berg gehen und suchte schon nach einer Möglichkeit rundherum zu gehen, aber von Attinghausen nach Meiringen kann man kaum in 2 Tagen gscheit hingehen das ist ganz schön umständlich, also überlegte ich mir ob ich dann halt nur die 1000m rauf gehe und dort in einer Unterkunft den Rest des Tages ausharre. Schlussendlich hörte es aber bis Sieben Uhr komplett mit dem Gewitter und Regen auf - nach Wetterbericht soll aber am späten Vormittag und dann ab 15 Uhr durchgängig wieder die Gewitterfront im Raum Engelberg sein. Ich war wirklich hin u her gerissen und erinnerte mich an meinen Beschluss von gestern Abend - zuerst mal frühstücken gehen, mit gut gefülltem Magen sieht die Welt oft gleich besser aus. Also packte ich alles zusammen und war um Sieben beim Frühstück, ich war bei weitem nicht die erste und erkannte auch einige Via Alpina Wanderer an den großen Rucksäcken. Ich erinnerte mich das die Dame gestern beim einchecken meinte das ein britisches Pärchen hier im Hotel auch den Weg geht. Ein älteres Pärchen sprach ich an was sie vorhaben und ja es waren wohl die beiden die die Dame meinte, wobei sie Australier waren und keine Briten haha. Ich hab mit ihnen wegen meiner Gewitterbedenken gesprochen und sie meinte sie nehmen die Bahn und gehen dann von dort weiter. Ich sagte bis zum Pass würde es mich freuen gemeinsam zu gehen.

 Ich hatte natürlich in keinster Weise eigentlich vor einen Teil des Weges abzukürzen aber wie schon im vorigen Eintrag erwähnt hatte ich heuer etwas Zeitdruck und da ich schon 2x in meinem Leben in ein Gewitter gekommen bin am Berg habe ich einen Heidenrespekt davor und versuch das zu vermeiden. 

Die Bahn schlussendlich ist eine richtig lässige Bahn gewesen. Keine hochmoderne touristische Bahn in einem schicken Touriort sondern eine alte Bauernbahn. Man ruft beim Telefon an und sagt das man gern auffi fahren möchte, es wurde mir gesagt einfach in die Bahn setzen und zu machen. Ok gesagt getan.


In der Mittelstation war der Schalter und man bezahlte bei einem jungen Herren 12sFr und stieg in die zweite Gondel ein und die brachte einen ganz rauf. So wurden schwupps die wupps in 20min 1000 Höhenmeter überwunden. Wenn schon abkürzen dann zumindest originell mein ich Mal haha.


Gleich ab der Bergstation erhascht man einen Blick zum Surenenpass ganz rechts hinten. Einige Minuten später kann man gleich nochmals einen Blick in die Reusseeben mit Altdorf zurück werfen.

 
Ein paar Gesellen die diese Bedingungen lieben waren auch wieder unterwegs.
 

Das nächste Highlight war ein Blick auf den Vierwaldstättersee. Durch die Talkrümmung und der Lage wusste ich zwar gestern immer wo dieser See lag habe ihn aber nie gesehen.

Zuerst ging es bald nach der Bahnstation einen Grat entlang bevor die Almflächen immer breiter wurden und man anschließend in einen Kessel kam, den man nur mehr "ausgehen" musste um zum Surenenpass zu kommen. 

Die zwei Australier waren ziemlich cool, beide schon in Pension - waren Buchhalter in ihrem vorigen Leben, haben aber sich hie u da auch mal ein Jahr Auszeit genommen um die Welt zu erkunden und waren sehr wandererfahren, sei es Nepal, Europa oder der amerikanische Kontinent.


Während das Wetter eigentlich gar nicht so schlecht wirkte und ich schon mit mir haderte das ich doch alles per pedes machen hätte können und nicht auf Hilfsmittel zurückgreifen wurde ich kurz nach dem gemeinsamen Passfoto eines besseren belehrt... es donnerte.


Gleich nach dem Pass gab es eine Unterstandshütte, da es noch nicht regnete legte ich einen Zahn zu und eilte zur Blakenalp. Gerade noch rechtzeitig bevor es schüttete kam ich dort an und gönnte mir einen Kaffee mit einem Glas Wasser (Wasser wurde extra verrechnet).



Als das Gewitter vorbeigezogen ist machte ich mich wieder auf den Weg. Das Wetter wurde richtig schön ung gut - ich haderte wieder mit mir, weil wegen einem Gewitter hätte ich nicht die Bahn nehmen müssen. Es ging wie so oft auf einer Forststraße entlang, dieses Mal gab es aber nach 2/3 des Abstieges auch wieder einen Pfad mit Blick auf den Stäuberfall. 


 Unten im Tal angekommen ging es zum Glück nicht die asphaltierte Straße entlang sondern einen Weg durch Wald und über Wiesen bis zur Talstation der Fürenalp Bahn.



Ich konnte schon länger beobachten - auch wenn ich selbst noch bei blauem Himmel und Sonnenschein unterwegs war - das sich hinter Engelberg was ganz böses zusammenbraut. Irgendwann registrierte es auch meine Uhr und gab eine Meldung aufgrund des Druckabfalls - da waren aber zum Glück die ersten Häuser nicht mehr weit. Wer wohl zuerst im Ort ist, das Gewitter oder ich?



Natürlich war zuerst das Gewitter in Engelberg aber ich konnte zum Glück bei einem Haus im überdachten Eingangsbereich Schutz suchen. Wow! Das war ein Gewitter zuerst schüttet es, dann hagelt es bis alles weiß ist und dann schüttete es wieder. Ich ging als es sich etwas beruhigte weiter aber musste zweimal noch Schutz suchen weil es wieder zu schütten begann.



Die Information in Engelberg hat mir gleich weiter geholfen wegen einem Café mit WLan und wo sich das Jugendgästehaus befand (natürlich am anderen Ende des Ortes). So wartete ich den Rest des Unwetters im Café ab und spazierte dann wieder bei Sonnenschein zum Jugendgästehaus wo ich vorm Haus in der Sonne wartete bis es endlich 17 Uhr wurde um einzuchecken. Um 55SFr fand ich einen Platz im 12er Zimmer mit zwei weiteren Frauen und Frühstück am nächsten Tag. Während ich mein Abendessen kochte kam das dritte oder war es schon das vierte Gewitter? Der Regen blieb auf alle Fälle - für morgen waren zwar keine Gewitter angesagt, aber größtenteils Regen mit Wetterbesserung im Lauf des Tages.




Info zum Ende des Tages: Für heute und Morgen bis Meiringen bin ich in den Urner Alpen unterwegs der hier in Engelberg dominanteste Berg der Titlis ist mit 3238m nur Platz 20 der höchsten Berge dieser Region. Engelberg im Kanton Obwalden (gleiches Autokennzeichen wie Oberwart) ist ein wirklich schickes Touristenörtchen, durch das Kloster und der Optik der Gebäude glaub ich das es ein recht begüterter Ort ist.



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