Dienstag, 17. Juli 2018

Etappe 5 Tag 2 05.07.2018

Weidenerhütte - Geiseljoch - Hippold (2642m) - Grafenjoch - Lizumerhütte

Laut Wettervorhersage soll es wie die vorherigen Tage sein. Bis frühen Nachmittag Wetter ok danach mies - diesmal aber mit dem Unterschied das dieses miese Wetter am Freitag ohne Unterbrechung weiter gehen soll. Gewitterwarnung ist an beiden Tagen nachmittags.

Ich ging also in der Früh wieder zeitig los. Nach einer geruhsamen Nacht gab es ein wunderbares Frühstück und den Tipp des Hüttenwirtes, das der Weg über das Geiseljoch zum Hippold schöner ist also vorne rum wie der Weg laut Zentralalpenweg Variante und Inntaler Höhenweg eigentlich verläuft. Der Hippold wäre dann als (leichter) Gipfelsieg drin, da es vom Joch nur 200 Höhenmeter rauf sind, so da ich jetzt hinten herum ging war der Weg über die Spitze zum Grafenjoch und dann zur Hütte.

Wenn das der Hüttenwirt vorschlägt, dann gesagt, getan. Zuerst geht es den Forstweg einfach weiter Richtung Joch. Am Ende wird es ein sehr gemütlich sanft ansteigender Wanderweg bis zum Geiseljoch, dort dann den Schildern Richtung Vallruckalm folgen.

Ende Forststraße, Beginn Wanderweg zum Geiseljoch

Der Weg ist nicht ganz ein Fahrweg aber auch kein reiner Wanderweg, auf alle Fälle sehr gemütlich zu folgen an den Almen entlang. Bequemerweise geht der Weg bis kurz vor der Alm außerhalb des Kuhweiden entlang. Die meisten waren recht unbeeindruckt als ich da vorbeiging, aber auf einer Weide waren wieder verrückte muhende Mutterkühe am Werk. Ich war froh ich als ich da nicht durchmusste.


Hippold

Kurz vor der Alm sah ich einen Van ankommen der eine Gruppe Leute ausspuckte die ebenfalls den Weg Richtung Hippold einschlugen. Ich musste schmunzeln. Sie waren recht gut zu Fuß und auch wenn ich den Abstand zwischen uns verkürzte so habe ich sie nicht eingeholt.

Der Hippold und auch das gesamte Gebiet um die Hütte herum ist "Spielplatz" für das österr. Bundesheer, daher kann man nicht einfach herumspazieren wie man möchte. Daher stehen überall wenn man sich dem Gebiet nähert Schilder mit dem Aufruf anzurufen ob man auch passieren darf und sobald man das Gelände betritt stehen nochmals entsprechende Schilder mit der Aufforderung am Weg zu bleiben und keine Munition, Hülsen und Blindgänger mitzunehmen (ich habe leider keines davon gesehen ;) )



Aber am Gipfel haben wir uns dann logischerweise getroffen. Wir haben nett geplaudert aber ich wartete dennoch bis alle weg waren um den Gipfel für mich allein zu haben und die Aussicht zu genießen. Es ist jetzt doch kurz vor Ende meiner Reise. Kaum zu glauben.


 Als sich aber direkt über dem Gipfel sich lokal ein Donner meldete und es leicht zu regnen begann bekam ich schnelle Füße und war ruckzuck am Grafenjoch. Da verstand ich auch weshalb der Hüttenwirt meinte der Weg von hinten auf den Gipfel ist angenehmer. Die kurzen 200 Höhenmeter waren wirklich kein Genuss und vor allem eigentlich sehr mühsam.

Kaum war ich am Joch war auch der kurze Spuck wieder zu Ende. Mir recht dachte ich, machte mich aber dennoch zackig auf dem Weg zur Lizumerhütte. Man weiß ja nie wann es dann richtig los geht.

Ich sah auch immer wieder Soldaten aber noch mehr hörte ich sie zwischen den Latschen sich gegenseitig Befehle zurufen. Plötzlich fing es für ca. 10 Minuten richtig stark zum regnen an - ich zog schleunigst meine Regenjacke an. Spätestens jetzt mit der leuchtend orangen Jacke war ich für jeden ein gutes Ziel ;) Der richtige Regen kam zum Glück aber erst als ich auf der Hütte war an und zwar so richtig richtig und er hörte gar nicht mehr auf. Ich befürchtete - wie sich herausstellte - zu Recht, dass der Freitag wettertechnisch wirklich so schlecht ist wie vorausgesagt. Da soll es nämlich kein regenfreies Wetterfenster geben.

Damit die Wanderer vom Wanderweg nicht durch die Kaserne die Straße entlang zur Hütte nehmen.

Die Hütte an sich ist echt toll, nur der Hüttenwirt ist etwas sehr eigen würde ich mal vorsichtig ausdrücken. Er und ich kamen nicht wirklich auf einen grünen Zweig. Etwas ruppig um nicht zu sagen selbstgefällig. Interessant war der Aspekt das man seine AV Karte (oder Ausweis) bei ihm abgeben musste und dafür eine Nummernkarte bekam auf die die Konsumation gebucht wird. Ich nehme an da haben sich schon viele aus dem Staub gemacht ohne zu zahlen - so viel zur Idylle am Berg. Er hat auch sicher eine hoch frequentierte Hütte - Inntaler Höhenweg, Zentralalpenweg, Via Alpina, Traumpfad München - Venedig und viele tolle Tages/Zweitageszielgipfel warten in der Lizum und liegt alles direkt am Weg.

 



Es ist jetzt zwar schon Hauptsaison aber das Lager war dann dennoch nicht ganz voll - glücklicherweise.





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