Mittwoch, 6. November 2019

By fair means: Patscherkofel von der Stadt aus

"By fair means" bedeutet ohne künstliche Hilfsmittel, in meinem Fall direkt von der Haustüre meines Elternhauses los und den Bus sowie die Seilbahn ignorierend bis auf den Gipfel meiner Wahl, in diesem Fall der Patscherkofel, steigend. Klingt normal, ist es aber ganz und gar nicht, meist geht es doch mit dem Auto von daheim los und der Parkplatz ist der Ausgangspunkt der Tour. 
 
Meine Strecke führte mich von daheim direkt an die Sill, der ich flussaufwärts bis in die Sillschlucht folgte. Da beim "normalen" Eingang zur Sillschlucht sich gerade die Maschinen des BBT (BrennerBasisTunnel) in den Berg bohren, geht es derzeit über den Bergisel in die Schlucht. Dort gab es dann alsbald eine Abzweigung nach Vill der ich folgte.

Diese Abzweigung in der Sillschlucht nahm ich.

Am Beginn ging es orographisch rechts an diesem Bach entlang hinauf nach Vill.

Oben in Vill ein Wahnsinnsblick auf die Serles.

Ab da war mir der Weg unbekannt. Die Markierung war recht frisch und hörte zwischendrin auch mal auf, dennoch war es mit den Steigspuren relativ leicht zu folgen bis es über die Felder zum Gasthof Traube nach Vill ging. Dort kannte ich mich zum Glück von vielen Spaziergängen wieder aus und nahm den Jakobsweg, wieder über Felder, nach Igls.




Hier bewegte ich mich ebenfalls im bekannten Terrain, war doch die alte Talstation mitten im Ort und nicht wie jetzt noch näher am Fuß des Berges angebracht. Ich nahm den alten Schiweg und fand mich alsbald im Zirkus wieder. Die Parkplätze waren recht gut gefüllt, die Bahn schaukelte fröhlich nach oben, dennoch gab es auch genug die den Berg (oder zumindest eine Hütte am Weg) per pedes erreichen wollte - auch Mountainbiker waren nicht wenige unterwegs.

Der Fahrweg bis Heiligwasser war das letzte bekannte Gefilde auf dem ich mich bewegte. Der Abschnitt zwischen Bergstation und Heiligwasser ist mir eigentlich nur auf den Brettern die die Welt bedeuten bekannt. Wahlweise Ski oder Snowboard - beides habe ich auf diesem Berg gelernt. Das eine mit knappen drei, das andere zehn Jahre später. Mittlerweile cruise ich am liebsten wieder auf zwei Latten, aber aus eigener Muskelkraft bergauf ;)

Gut beschildert, aber eigentlich nur Forststraße ging es bergauf - ich sah zwar immer wieder Abzweiger in den Wald, war mir aber nicht sicher ob das Schwammerlsuchwege sind oder richtige Wege durch den Wald die auch wieder wo rauskommen. Später, als ich mutiger wurde bzw. dann auf dem Weg bergab merkte ich das es sehr komfortable Waldwege sind, die die Forstraße abkürzen. Wieso da keine Schilder sind ist mir ein Rätsel, denn die Wege wurden eindeutig einmal angelegt, das sind keine ausgetretenen Pfade, aber ich nehme an, dahinter liegt eine Managemententscheidung.

Kurz vor der Lanser Alm.


Alles etwas nass, aber sehr gut zu gehen.

Der Blick von der kleinen Brücke vom Bach.
Kurz vor der Lanser Alm verließ man dann endgültig die Forststraßen und bewegte sich nur mehr auf kleinen Pfaden bis zur Alm und dann weiter bis zur Patscherkofel Bergstation. Dort ist man aber noch nicht am Gipfel, ca. 250 Höhenmeter warten da noch auf einem. Da ich keine Lust hatte auf die lange Schleife der offiziellen Wanderwege bis zum Gipfel, nahm ich einen auf der Karte eingezeichneten Pfad der quasi direkt nach oben zog. Ganz schön knackig und sicher nicht die klügste Entscheidung. Dennoch war ich so recht schnell am Gipfelkreuz. Oben ging der Wind wie nicht anders zu erwarten, dennoch genoss ich das Panorama. So schön, ganz ohne Wolken, wirklich ein Traum. Über 32 Jahre hat es gedauert bis ich auf den Hausberg Nr.1 ganz aufgestiegen bin. Von daheim sind es genau 18,6 km und 1750 Höhenmeter.

 
So, ich, endlich am Gipfel angelangt.
 
Yess, von dort ging es rauf. Der Blick ins Inntal ist fantastisch.

Aber auch ins Unterinntal mega.

Und ins Oberinntal sowieso.



Links im Bild nochmals die Serles, direkter Blick ins Stubai bis zum Gletscher.

 
7 Tuxer Summits warten hier noch auf mich - im Rahmen von #WN2IBK wäre das mein vorletzter Tag gewesen, leider regnete es damals den gesamten Tag und ich musste durch das Volderauertal. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
 
Hinab ging es fast den gleichen Weg wieder wie hinauf. Zuerst den beschilderten Weg bis nach Boscheben und dann Richtung Lanser Alm. Von dort nahm ich dann allerdings die Abzweiger direkt durch den Wald bis unterhalb von Heiligwasser. Anschließend den exakten Aufstiegsweg zurück - und eines kann ich euch sagen, der schlimmste Teil zurück war der Gegenanstieg auf den Bergisel von der Sillschlucht rauf haha. War eine echt tolle Tour bei bomben Wetter :)


Durch Waldwege hinab.

Kurpark Igls.



Blick auf den Bergisel von Vill aus.

Den gleichen Weg von Vill ging es wieder in die Sillschlucht hinab.

Unter die Autobahn auf den Bergisel.


Donnerstag, 10. Oktober 2019

Reichensteintraverse bzw. Eisenerzer-Alpen-Kammweg (Nr. 673)

Dieser Weg führt, wie die Namen schon vermuten lassen vom Eisenerzer Reichenstein zum Admonter Reichenstein über einen langgezogenen Kamm. Genaugenommen ist der Kamm fast 40 km lang und hat ca. 3000 Höhenmeter im Programm. Das eigentlich besondere an diesem Kleinod in der Obersteiermark ist allerdings der Umstand, dass zwischen Reichensteinhütte und Mödlingerhütte es keinen wirklichen Stützpunkt gibt. Es gibt zwei Hütten die aber nicht direkt am Weg liegen, beides sind Privathütten und eine davon eine bewirtschaftete Alm.

Daraus ergeben sich nur zwei Möglichkeiten:
a) entweder stramm alles in einem Tag durch marschieren, oder
b) sich auf halben Weg ein Biwak einzurichten.

Ein daraus resultierender Pluspunkt ist, es gibt wenige die sich den ganzen Kamm "antun" sondern mehr Wanderer die einzelne Gipfel ansteuern.

Soll:

Am Freitag nach der Arbeit geht es direkt nach Leoben (ca. 1h Fahrzeit) und von dort mit dem Regionalbus 820  bis Präbichl Passhöhe und dann weiter auf die Reichensteinhütte.  Dort übernachten und am nächsten Tag bis zum Zeiritzkampel (oder auch weiter, kommt darauf an wie ich voran komme). An diesem Teil des Eisenerzer Kamms biwakieren und am nächsten Tag bis nach Trieben und mit dem Zug wieder nach Leoben zurück und von dort nach Hause.

Aufmerksame Leser wissen, dass die Reichensteintraverse schon letztes Jahr am Programm stand. Ich wollte sie im Rahmen meiner Wanderung von Wiener Neustadt nach Innsbruck machen. Allerdings bin ich auf halben Weg zur Reichensteinhütte umgekehrt, aufgrund eines Schneefeldes. Damals war ich auch körperlich müde, da ich eine Woche ohne Pause mit sehr langen Tagen marschiert bin, da war ich dann mental auch nicht mehr so gut drauf. Da aber dieser Eisenerzer-Alpen-Kammweg schon sehr lange in meinem Kopf herumspuckt habe ich ihn eben für heuer wieder ausgegraben. Auch wieder allein, bewusst.


Ist:

Der Sommer schritt voran und irgendwie fand sich kein passendes Wochenende. Ende August dachte ich mir, jetzt brauch ich langsam einen Termin sonst wird es nix. Ich fragte eine gute Freundin ob sie es mit mir wagen würde die Tour an einem Tag zu meistern. Sie ist sofort dabei und wir fanden einen Termin Ende September. Als Tagestour wollte ich es doch lieber zu zweit machen, da man sich dann gegenseitig motiviert wenn man vllt in ein Motivationstief fällt. Schlussendlich kam es erst wieder ganz anders als um-geplant, aber dazu später...

Freundliche Bitte der Hüttenwirte beim Aufstieg zur Reichensteinhütte

Den Eisenerzer Reichenstein für sich allein hat man auch nicht oft
 Am Samstag 28.09.2019 stellten wir das Auto in Leoben ab und fuhren mit dem Bus 820 von Leoben zur Präbichl Passhöhe und stiegen zügig über die Stiege auf die Reichensteinhütte. Natürlich mit Besuch auf dem Eisenerzer Reichenstein, aufgrund der nebligen und feuchten Witterung (es hat bis ca. 14 Uhr geregnet) waren wir sogar allein am Gipfel. Die Hütte selbst war gut besucht, da für morgen Traumwetter angesagt war.

Unser Zimmer

Das Thermofrühstück


Am nächsten Tag gab es um 05:00 ein Thermofrühstück und eine halbe Stunde später zogen wir los. Die Sicht war phänomenal und man konnte gut die Lichter der umliegenden Ortschaften erspähen. Im Schein der Stirnlampe war der Weg gut ersichtlich, wir sahen auch kaum aus der Hütte draußen 4 Steinböcke die von uns aufgeschreckt wurden. Da wir den Weg der in der Dunkelheit vor uns lag überhaupt nicht kannten gingen wir aufmerksam und mit bedacht, kamen aber gut voran. Da und dort verlor sich die Dunkelheit im Nichts, aber der Weg war gut begehbar. Man musste schon etwas aufpassen, da es noch nass vom Vortag war.

Wie ich in den Beschreibungen gelesen habe ging es vor der Großen Scharte seilversicherte Stücke bergab. Eine Stelle habe ich noch in Erinnerung da war man wirklich froh das ein Seil drin war. Ein paar beherzte Schritte um die Ecke mit den Händen fest am Seil, dann war auch dieser Moment dabei. Belohnt wurde man mit einem Blick in die Große Scharte, sie ist wirklich eindrucksvoll, bald danach konnte man auch schon die Stirnlampe wegpacken.



Große Scharte

Den Kammweg immer im Blick
 

Hohe Lins, das erste Gipfelglück am Weg


 Kurz nach 7 kam dann auch endlich die Sonne raus. Es war ziemlich schnell klarer blauer Himmel und die Wolken wurden in die Täler gedrückt die sich im Lauf des Vormittages dann wieder verflüchtigten. Bis dorthin galt es aber Jack an kalt, Jacke aus warm - den lieben langen Vormittag. Kam darauf an ob es gerade bergauf ging oder ob der Wind durchpfiff d.h. auf welcher Gratseite man sich befand oder knapp darunter. Das war etwas mühselig, tat aber dem tollen Panorama und der guten Laune keinen Abbruch.

Der Stadelstein im Blick

Ein Blick zurück

Noch ein letzter Blick Richtung Erzberg bevor es um den Stadelstein herum geht

Richtung Kragelschinken

Kurz vorm Kragelschinken ein Blick zurück


Die sogenannten "Weite Böden", der sanfteste Teil
 Wir kamen gefühlt gut voran, wenn auch wie schon wie zu Beginn erwähnt mit bedachten Schritten, insbesondere auf den steilen Wiesenhängen - es dauerte einfach länger bis es wirklich auftrocknete, eigentlich bis in den späten Vormittag hinein.  Am technisch einfachsten Bereich nach dem Kragelschinken - jetzt war es dann wirklich trocken -  vor dem Brunnecksattel, dort war der Weg dann teilweise schlecht ersichtlich, viele umgestürzte Bäume und mäßige Markierung machten es uns nicht leicht in der Zeit zu bleiben und als wir am Brunnecksattel waren, war schon irgendwie klar das wird heute wohl nix mehr mit der ganzen Tour.

Der mächtige Zeiritzkampel, ja genau die steile Wiese in der Mitte im Bild darf man rauf...
 
... kaum ist man die Wiese hoch geht es den Grat entlang bis zum Kreuz und weiter

Der Aufstieg vom Brunnecksattel auf den Zeiritzkampel war sicher dann das Highlight des Tages obwohl schon der gesamte Tag wirklich mega war. Die steile Wiese rauf und dann den Wiesengrat entlang bis zum Kreuz war nicht von schlechten Eltern und dazu noch sehr schweißtreibend. Nach dem Kreuz am Zeiritztörl machten wir eine so richtig große Pause und informierten uns über Abstiegsmöglichkeiten.

Im Blick die Seekaralm, wo man nach Absprache zur Übernachtung bleiben kann, da ungefähr auf der Hälfte der Strecke
 
Ein Blick auf die weitere Tour
Denn wir würden zu lange in der Dunkelheit unterwegs sein und das macht keinen Spass, außerdem müssten wir uns dann hetzen. Zusätzlich kommt noch dazu, dass in der Literatur die ich gefunden habe, extra angemerkt ist das die letzten 3h bis zur Mödlingerhütte zwar technisch einfach aber in der Dunkelheit nicht einfach zu finden sind. Und wer will schon ein Fall für die Bergrettung werden? Insbesondre aus eigener Unachtsamkeit.


Die nächste Gelegenheit war nach Wald am Schoberpass, flink wie wir waren erreichten wir auch noch den Zug um 18:05 nach Leoben um am selben Abend noch heimzukommen. Wir hatten 1900 positive Höhenmeter und 26km in den Beinen, die restlichen hätten wir auch noch ohne Probleme gepackt, das war nicht das Thema. Insofern war es wirklich schade vernünftig zu sein und abzubrechen.

Natürlich ist unser Plan nächstes Jahr zurückzukommen und den restlichen Teil bis zur Mödlingerhütte zu absolvieren.


Dienstag, 13. August 2019

Eine schnelle Runde auf den Klosterwappen (2076m)

Bis auf einmal im Winter war ich heuer noch gar nicht am Schneeberg, bis vergangenen Freitag.

Eine Freundin, die am Fadensteiglauf mitmachen möchte, fragte mich ob ich mitkomme. Sie und ein Freund wollen eine Proberunde hinauf.

Blick hinunter auf den Fadensattel (Almreserlhaus)
Die Hardfacts beim Fadensteiglauf sind:
- 4,5km (Talstation Salamandersessellift bis zur Fischerhütte, 2049m) und
- 1150hm.


Mittendrin im Fadensteig
Die flinkesten brauchen unter eine Stunde rauf, ich glaub bei 45 min um den Dreh. Davon waren wir natürlich weit entfernt, aber ein Performance Check musste her. Dadurch dass es sehr heiß war, war das Ziel "schnell gehen".

Blick auf Fischerhütte und Gipfelkreuz (bzw. Sendestation)
Ausgemacht war um 17:00, los ging es allerdings erst um ca. 17:30. Die ersten 300 Höhenmeter bis zur Edelweißhütte am Fadensattel (1250hm) über Forstweg und Schipiste schafften wir in 30 Minuten. Ist mal nicht so schlecht für den Anfang.

Klosterwappen
Von der Edelweißhütte geht es dann zuerst noch steil durch den Wald und über einen Schotterrücken bevor der eigentliche Steig beginnt. Der Felsenpfad selbst ist eigentlich relativ kurz, bevor es schon wieder auf die Hochebene des Schneeberges geht.

Nur man darf da nicht glauben, dass man gleich da ist - vom Ausstieg des Steiges geht es noch 1,5km und 300 hm bis zur Fischerhütte und dann noch ein paar zerquetschte Meter weiter bis zum Klosterwappen.

Blick vom Kaiserstein (2061m), direkt hinter der Fischerhütte
Wir benötigten insgesamt 2h hinauf bis zum Gipfelkreuz, allerdings mit Trink und Quatschpausen. Damit sind wir schon mal deutlich unter den angegebenen 3h-3,5h in den üblichen Wanderführern. Aber im Vergleich zu den Topzeiten immer noch langsam wie eine Schnecke. 


Am Gipfel nahmen wir uns die Zeit für eine ausgiebige Pause und genossen das Panorama in der Abendsonne. Allerdings immer mit Blick auf die Uhr, damit wir es noch vor Einbruch der Dunkelheit zumindest bis zum Fadensattel schaffen.


Runter geht es ja dann flotter, allerdings hätten wir durch das trübe Licht fast einen Verhauer eingebaut - die Felsen sehen doch alle gleich aus. Im Wald kurz vor der Edelweißhütte packten wir dann doch die Stirnlampen aus. Nach einem stärkenden Getränk auf der Hütte ging es endgültig wieder hinab zum Auto.
 
 




Dienstag, 30. Juli 2019

Kanufahrt auf der Salza

Wiederholungstäter im Sinne der Anklage. Nicht zum ersten Mal sind für ein Wochenende am Gemeindecampingplatz in Wildalpen, Steiermark. Nicht zum ersten Mal nahmen wir an einer Tagestour von Liquid Lifestyle mit dem Kanu teil. Es wird auch nicht das letzte Mal sein.

Links der Campingplatz, direkt vor uns die Salza, rechts ist der Ort Wildalpen (nicht im Bild)


Hinterwildalpen
 
Wir waren mit einer Gruppe aus Nürnberg dabei, die das Ganztagespaket ("All Inclusive" = mit Frühstück & Abendessen) gebucht haben und auf Raftingbooten unterwegs waren. Wir waren sozusagen die "Anhängsel" mit der normalen Tagestour (inklusive Mittagessen) auf dem Kanu. Die Truppe war wirklich sehr lustig und es war ein feiner gemeinsamer Tag. Auch die Guides Karin und Alex waren sehr versiert und super drauf.

Die ganze Truppe

Für mich ist das Wasser und dessen Verhalten wie ein Buch mit Sieben Siegeln. Natürlich hatte ich Strömungslehre auf der Uni, natürlich habe ich die Übung und die Prüfung zur Vorlesung darüber abgelegt - aber es war wohl nicht umsonst die letzte Prüfung aus dem Bachelor (obwohl die Vorlesung/Übung schon im 3. Semester vorkam...). Es war auch nicht uninteressant, die Navier-Stokes Gleichung kommt da auch einem gleich in den Sinn, aber irgendwie scheiterte ich dann mathematisch doch immer dran. Es ist zwar keine Raketenwissenschaft, dennoch anspruchsvoll für mich.

Daher bin ich immer froh, dass wenn wir Kanufahren gehen, wir zu zweit drin sitzen. Dem Kajak habe ich mich noch verweigert. Ich paddle mit Anweisung, obwohl es dieses Mal schon deutlich besser ging. Wir haben diesmal gar nicht die drei Stufen der Beziehung am Wasser durchlebt:


1. DIE EUPHORIE
Yeah, endlich im Kanu, endlich am Wasser unterwegs. Wie romantisch, wir sitzen nur zu zweit drin.

2. DIE ERNÜCHTERUNG
Fu** was mach ich hier eigentlich? Wie geht das nochmals mit dem Paddeln wenn ich nach rechts will? Oh mein Gott eine Stromschnelle, wir werden alle sterben. Und die ganzen Felsen. Schrei mich nicht an, du Ar*** -  ich habe ja keine Ahnung was ich hier mache. Hilf mir doch. anstatt mich so anzukeifen.

3. DIE RE-HARMONIE
Yuhuu endlich funktioniert das Zusammenspiel. Wir sind eine Einheit auf dem Fluss und die Stromschnellen sind doch nicht so schlimm. Das gemeinsame Paddeln funktioniert ganz gut. Oh schade, wir sind schon am Ziel.

Diesmal waren wir wirklich überraschend eitle Wonne bis zum Schluss. Wir waren wirklich eine Einheit am Fluss. Jede Stromschnelle wurde mit Bravour genommen. Den meisten Felsen ausgewichen - nur wenige Male saßen wir aufgrund des niedrigen Wasserstandes auf. Mein Freund war richtig enttäuscht, dass er mich gar nicht anschreien konnte. Männer.

Donnerstag, 18. Juli 2019

Wanderjahr 2019

Ich habe gerade mit Schrecken festgestellt, das mein letzter Blogpost im Herbst 2018 war, also schon ein ganzes Jahr her. Ich überlege gerade was in diesem Jahr outdoormäßiges passiert ist, gar nicht so wenig und doch nicht viel. Im Winter war ich brav mit die Schi unterwegs sowie ab Februar auch wieder laufen, aber wandern war ich eigentlich kaum heuer. Ich musste auch erst mit Schrecken feststellen, dass ich heuer erst einmal am Schneeberg war - allerdings noch mit die Schi.



Wirklich wandern war ich heuer zweimal, einmal im Jänner auf die Giselawarte bei Linz (eine Freundin bereitete sich gerade auf 24h Burgenland Extrem vor, was sie auch mit Bravour gemeistert hatte) und ein zweites Mal Anfang Mai in Innsbruck. Zufälligerweise mit derselben Linzer Freundin die mich zu dem Zeitpunkt besuchen kam.




Dafür war ich aber heuer wieder mehr klettern, nachdem ich zwei Jahre kaum war, bin ich wieder zurück am bitteren Anfang (gut klettern konnte ich nie, da ich nie über den Anfängerstatus von leichter Kletterei hinauskam). Der Vorstieg im vierten Grad klappt allerdings wieder recht gut. Ein wichtiger Teil war auch ein Falltraining mit VerticalExperience Ende Mai. Dadurch das ich so lange nicht mehr klettern war, habe ich irgendwie Ängste aufgebaut die ich selbst nicht in den Griff bekam, da war ein Sturztraining genau das richtige. Mit einem Profi über das Thema sprechen, Tipps und Tricks zu bekommen wie man dieses Thema dann auch zukünftig annimmt. Das Stürzen selbst kam auch nicht zu kurz bei diesem Training.



 Der große Urlaub liegt auch schon wieder hinter mir. Wir waren vier Wochen in Frankreich, eine Mischung aus Kultur, Natur und Sport. Wir nützten jeden Kletterfelsen der sich uns bot zwischen Luxembourg und Bretagne, besuchten viele Schauplätze des Antlantikwalls bzw. der Landungsstrände von D-Day in der Normandie und ließen uns auch den Wein und das gute Essen schmecken.





In diesem Sinne ein kleines Lebenszeichen von mir... und nein ich habe mein Zelt natürlich noch nicht im Garten Probeaufgebaut, geschweige denn darin Probegeschlafen ...

Alles Liebe
eure Anna