Sonntag, 10. Juni 2018

Tag 5: Graf-Meran-Haus - Schiestlhaus


Um kurz vor sechs ging es los. Ruhig war die Veitsch auch jetzt noch nicht, doch nach wenigen Minuten war ich auf den Teufelsteig Richtung Rotsohlalm unterwegs. Ich ließ die Veitsch hinter mir.

Den Weg vor Augen

Gestern jagte mir ein Gewitter einen Schrecken ein, heute waren es die Kühe. Ich mag ja Kühe ABER nicht wenn sie wegen mir aufstehen und mir folgen, vor allem wenn nicht nur eine sondern gleich mehrere. Das ist ja meist nur am Anfang der Saison der Fall, wenn die Kühe frisch auf der Alm sind und wohl noch etwas wuschig im Kopf. Ich weiß nicht was ich ausstrahle aber in dieser Zeit des Jahres errege ich immer irgendwie die Aufmerksamkeit von Kühen. Sie haben wohl noch nicht genug Menschen angetroffen. Sobald die Kühe ja einen Menschen Overload haben schauen sie ja einen gar nicht mal mehr an. Man wird nicht mal ignoriert. Ehrlichgesagt ist mir das die liebste Form der Wahrnehmung von Kühen ^^

Die Kühe deren Aufmerksamkeit ich erreichte traf ich auf der Turnauer Alm und auf der Göriacher Alm. Beide liegen sehr schön und idyllisch und bestehen aus einer kleinen Ansammlung von bewirtschafteten Almen. An einem Mittwoch war natürlich alles ruhig. Kein Mensch, nur ich und die Kühe. Als erstens rettete ich mich immer in eine umfriedete Alm und wartete bis sich die Kühe etwas anderem zuwendeten. Anschließend schlich ich mich heraus und versuchte die Kühe in einem großen Bogen zu umgehen.

Göriacher Alm
Nach diesen kleinen Abenteuern war es richtig gemütlich vom Seebergsattel bis nach Seewiesen durch den Wald zu wandern. In Seewiesen sah ich dann den Hochschwab in seiner ganzen Mächtigkeit. Sehr erhaben. Der Einschnitt des Dullwitztals der ich folgte sah sehr eindrucksvoll aus. 

Dort geht es jetzt hinein...
Ich dachte mir nur, es hilft nix da muss ich jetzt hin. Ich freute mich so sehr auf den Hochschwab. Das Highlight der Etappe 1. Von diesem Gipfel träume ich schon lange. Seit ich Praktikum beim Grazer Wasser machte und ich einen Tag mit "raus" durfte die Brunnen und Wasserreservoirs zu sehen. Gestartet wurde nämlich beim Bodenbauer wo wir einen Kaffee tranken und mir erzählt wurde die das Regenwasser den Weg durch den Hochschwab findet um dann für Wien (Quell) und Graz (Brunnen) herausgeholt wird.

Diesmal sollte es endlich sein. Frohen Mutes ging ich also los und wurde tiefer in den Bann des Hochschwabs gezogen. Der Weg durch die Untere Dullwitz und die Abbruchwände sind wirklich sehr eindrucksvoll. Das Wetter wurde leider immer schlechter so kam ich zwar um 14:30 auf der Voisthalerhütte an aber traute mich nicht wirklich weiter. Das Wetter war sehr unbeständig und der Hochschwab ist für sein eigentwilliges Wetter bekannt. Allerdings wollte ich auf keinen Fall auf der Voisthalerhütte bleiben. Der Charme der Hütte und des Wirtes hielt sich in Grenzen. Auch wenn er sehr freundlich war. Gegen 16 Uhr tauchten dann zwei bekannte Gesichter vom Graf Meran Haus auf. Sie meinten sie möchten auch noch hochsteigen. Wir warteten noch einen Regenguss ab wodurch alles deutlich abkühlte und auch der Himmel riss danach immer wieder auf. Wir meinten da kommt nix mehr und sind los.

Jetzt kam der beste Teil. Sehr viele Schneefelder waren zu überqueren, wahnsinn was da noch Schnee drin liegt und der Graf Meran Steig war wirklich nett angelegt. Man brauchte da und dort die Hände, aber ausgesetzt war es nicht wirklich. Meist ging es eh weglos dahin da sich alles anbot zu gehen.
Blick zurück Richtung Voisthalerhütte.

Noch einiges an Schnee in der oberen Dullwitz
Am Plateau erwartete uns dann der Nebel und kalter strenger Wind. Warm eingepackt ging es weiter, bis plötzlich die Hütte vor uns auftauchte. Das Schiestlhaus ist wirklich sehr toll. Der Wirt ist megalässig drauf und man kommt sich eher in einer coolen & hippen Jazzbar vor als in einer Hütte auf über 2100 Meter.

Damit ließen wir den Abend gemütlich ausklingen, wobei ich mich früher verabschiedete. Möchte wieder früh los.

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